Dr. Nina Linnenbank
»Der Rückschaufehler bei strafrechtlichen Fahrlässigkeitsbeurteilungen - 
Zur Lokalisierung und Klassifizierung eines möglichen Rückschaufehlers im Zusammenhang mit der strafrechtlichen Beurteilung fahrlässiger Erfolgsdelikte«
1. Auflage 2020, 389 Seiten, Broschiert, Nomos, € 98,00
Reihe Schriften zur Rechtspsychologie, Band 3
ISBN 978-3-8487-6775-5
eBook, € 98,00
ISBN 978-3-7489-0879-1

Angaben des Verlages

Zum Inhalt

Die Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern strafrechtliche Fahrlässigkeitsbeurteilungen nach den verschiedenen strafrechtsdogmatischen Konzeptionen anfällig für kognitionspsychologische Verzerrungen durch den sog. Rückschaufehler (hindsight bias) sind. Zunächst lokalisiert die Autorin die rückschaufehleranfälligen Strafbarkeitsmerkmale in den einzelnen Konzeptionen. Sodann unternimmt sie den Versuch, einen bei der strafrechtlichen Fahrlässigkeitsbeurteilung möglicherweise auftretenden Rückschaufehler auf Grundlage des Dreifacettenmodells von Blank et al. zu klassifizieren. Schließlich werden die Konzeptionen daraufhin untersucht, ob einzelne von ihnen geeigneter als andere sind, verzerrende Einflüsse durch den Rückschaufehler zu vermeiden.

"In der Rückschau überschätzen Menschen ständig, was vorhersehbar war. [...] Menschen meinen, dass andere den Ausgang eines Ergebnisses viel besser hätten vorhersehen müssen, als dies tatsächlich der Fall war."

Baruch Fischhoff 1

Das Problem

Das Phänomen Rückschaufehler beeinflusst das Strafverfahren insbesondere bei Fahrlässigkeitsdelikten sowie Unterlassungsdelikten.

Aus dem Erfordernis der objektiven und subjektiven Vorhersehbarkeit wird bei der Beurteilung in der Hauptverhandlung leicht eine reine Prüfung der Nachvollziehbarkeit. Eine nachträgliche Prognose ist schon in sich ein Widerspruch.

Je gravierender der eingetretene Erfolg ist, desto stärker ist die Überzeugung der Vorhersehbarkeit.2

Literatur

Weblinks

Fußnoten